Glasmacher ist die Berufsbezeichnung für Glas-Facharbeiter. Sie stellen die verschiedensten Gläser her. Abhängig vom Produkt werden die Gläser entweder mundgeblasen, von Hand oder mit Hilfe von Maschinen-Automaten gefertigt. Wenngleich der Glasmacher auch Glas bläst, beschränkt sich das Berufsbild Glasbläser auf die Formung von Glas „vor der Lampe“, also dem offenen Brenner.Der überwiegende Teil der Glasmacher arbeitet in der Glasindustrie, zum Beispiel bei Hohlglasherstellern, in Glashütten (dort meist in Studioabteilungen) oder in Spezialglashütten mit Antikglasfertigung.

Glasmacher entnehmen dem Hafen- oder dem Wannenofen mittels einer Glasmacherpfeife oder eines Glasmachereisens, eines langen Rohres oder Stahlstabes, Glasklumpen. Diese werden durch Drehen, Blasen und gezielte Kühlung mittels Holz-, Metall oder Papierwerkzeugen zu den gewünschten Halbzeugen oder Fertigprodukten verarbeitet. Der Glasmacher unterscheidet normalerweise zwischen verschiedenen Werkzeugen aus Metall oder Holz, inzwischen auch Graphit. Metallwerkzeuge sind zum Beispiel die Rundschere, Batzenschere oder einfache Schere, die durch unterschiedliche Form und Handhabung für die Produktion eingesetzt werden. Holzwerkzeuge können sogenannte Bretter, Wulgerhölzer sowie beispielsweise Rinnen und natürlich Formen zum Einblasen sein. Hierbei wird aufgrund der spezifischen Anforderungen an das Holz vorzugsweise Birne verwendet. Als Vorbereitung wird die Kontaktoberfläche mit einem Gasbrenner oder heißem Glas verkohlt und dann genauso wie zwischen den Anwendungen in Wasser getränkt. Die durch das Verkohlen entstandene Holzkohleschicht saugt sich dabei mit Wasser voll. Gelangt nun das heiße Werkstück in Kontakt mit der Form, verdampft das Wasser. Das flüssige Glas gleitet dann bei den Drehbewegungen der Bearbeitung auf der Oberfläche des Dampfes, wodurch eine absolut glatte Oberfläche erzeugt wird.

Allgemein sind die heute noch eingesetzten Werkzeuge sehr stark regional geprägt und oftmals auch mit unterschiedlichen Begriffen besetzt. Wie bei anderen Handwerksberufen benutzt jeder Glasmacher sein eigenes Werkzeug, das er nicht verleiht. Glasmacher arbeiten im traditionellen bayerischen oder böhmischen Handwerk in Gruppen von zwei bis fünf Personen. Jeder Handwerker führt hierbei nur einen Teil des Herstellungsprozesses aus und gibt das Werkstück danach an einen anderen Glasmacher weiter. Zu den schwierigsten Tätigkeiten des Glasmachers gehört die Herstellung des Stiels und Bodens eines Trinkglases. Diese Tätigkeit wird deshalb auch von den Meistern ausgeführt. Das tatsächliche Blasen eines sogenannten Glaskölbels oder einer Glaskugel ist dabei eine im Regelfall wenig anstrengende Tätigkeit, die meist wenig Lungenkraft erfordert. Die Tätigkeit des Glasmachers und seine Werkzeuge haben sich in den vergangenen 1000 Jahren nur geringfügig verändert. Glasmacher des Mittelmeeres wie in Italien oder Spanien verwenden andere Techniken als nord- oder mitteleuropäische Glasmacher.

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Der Coupe-Kuchenteller hat ein Dekor in Schiebbildtechnik mit der Abbildung aus Jost Ammanns mittelalterlichem Werk über Handwerke. Konkret findet sich "Der Glasmacher" abgebildet mit dem Spruchband "Gleich wie des Glases Aschenball prangt in durchleuchtigem Krystall. So werden die zerstaubten fromm"Der Coupe-Kuchenteller hat ein Dekor in Schiebbildtechnik mit der Abbildung aus Jost Ammanns mittelalterlichem Werk über Handwerke. Konkret findet sich "Der Glasmacher" abgebildet mit dem Spruchband "Gleich wie des Glases Aschenball prangt in durchleuchtigem Krystall. So werden die zerstaubten fromm"

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